Zum Inhalt scrollen Zum Footer scrollen
  • 18.12.2025

Pressemitteilung LAK BW begrüßt Gesetzentwurf zur Apothekenreform

In Zeiten einer alternden Gesellschaft und einem immer komplexer werdenden Gesundheitssystem sind Reformen notwendig, die eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung der gesamten Bevölkerung ermöglichen. Mit ihrer Expertise für Arzneimittel und ihrer heilberuflichen Ausbildung sind Apothekerinnen und Apotheker bestens dafür geeignet, in Zukunft weitere Aufgaben und noch mehr Verantwortung zu übernehmen. Dr. Martin Braun, Präsident der LAK BW, äußert sich dazu: „Durch die geplante noch stärkere Nutzung der bereits heute vorhandenen heilberuflichen Kompetenzen können Apothekerinnen und Apotheker ihre Stärken bei der Versorgung von Patienten mit Gesundheitsdienstleistungen rund um das Arzneimittel wesentlich besser einbringen. Es ist gut, dass die Politik erkannt hat, welchen Mehrwert Apotheken vor Ort für die Gesellschaft und für die Gesundheitsversorgung bieten. Den deutschen Apotheken wird die Möglichkeit gegeben, durch erweiterte pharmazeutische Dienstleistungen sowie Impf- und Testangebote die Versorgung vor Ort zu stärken, niedrigschwellige Angebote für Patientinnen und Patienten zu schaffen und eine Neuausrichtung unseres Berufsbilds vorzunehmen.“

Besonders positiv zu bewerten sei der wertschätzende Umgang mit den Berufsvertretern während der Formulierung des Gesetzentwurfs und im Vorfeld des Kabinettsbeschlusses, so Dr. Braun. Der im Oktober veröffentlichte Referentenentwurf habe einige Punkte enthalten, die in der Summe dazu geeignet waren, das bewährte System der von Inhaberinnen und Inhabern persönlich geleiteten Apotheken nachhaltig zu schädigen. „Als Berufsvertreter haben wir viele intensive und konstruktive Gespräche mit dem BMG geführt. Dass nun ganz wesentliche, für die Berufsausübung kritische Punkte im Kabinettsentwurf nicht mehr enthalten sind, ist eine gute Nachricht für die Apothekerschaft insgesamt.“

Die bestehenden Existenzängste der Apothekerschaft, die nicht zuletzt durch die erheblichen Kostensteigerungen in den letzten Jahren noch weiter angestiegen sind, können durch den Gesetzentwurf jedoch nicht gelindert werden. Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland ist nach wie vor mehr als angespannt und viele Apotheken sind akut von der Schließung bedroht. Insbesondere mit Blick auf die künftigen Herausforderungen bei der Gesundheitsversorgung ist es geboten, die finanzielle Grundlage für die Betriebe zu sichern. „Eine Erhöhung des Apothekenhonorars, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, würde ganz entscheidend zur Sicherung der Existenz vieler Apotheken beitragen und somit auch helfen, die Gesundheitsversorgung in der Fläche abzusichern. Dafür müssen aber die finanziellen Mittel bereitgestellt und Mehrausgaben in Kauf genommen werden. Letztlich würde ein Zusammenbruch des noch bestehenden Apothekennetzes die Patientinnen und Patienten in der Zukunft deutlich teurer zu stehen kommen“, so Dr. Martin Braun.


Die Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK BW) ist die Berufsvertretung der mehr als 13.500 Apothekerinnen und Apothekern im Land, die sowohl in öffentlichen Apotheken als auch in Krankenhäusern, in der Industrie, in der Verwaltung, in der Bundeswehr sowie in Forschung und Lehre tätig sind. Sie setzt sich in Politik und Gesundheitswesen für die Belange der Apothekerinnen und Apotheker ein. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts garantiert sie eine wirksame Selbstverwaltung und übernimmt gleichzeitig hoheitliche Aufgaben.